TC Core Facilities: Sechs Motoren für die Forschung

Das TIMed CENTER möchte künftig die Markteinführung technischer Medizinprodukte beschleunigen. Zur Umsetzung dieses Vorhabens möchten wir zahlreiche neue PartnerInnen aus Wissenschaft und Wirtschaft ins Boot holen und bestehende Kooperationen intensivieren. Einen Anreiz für die gemeinsame Arbeit am Fortschritt schaffen wir mit unseren sechs neuen Core Facilities selbst: Die Labor- und Service-Einrichtungen an den Fakultäten der FH OÖ, welche im Rahmen der Veranstaltung „Forschung industrienah“ am 15. Oktober offiziell vorgestellt wurden, bieten potenziellen ProjektpartnerInnen nicht nur vollen Zugriff auf die moderne technische Ausstattung der FH OÖ, sondern auch auf die Expertise Ihrer ForscherInnen.
Am 15. Oktober 2018 schaute Österreichs Medizintechnik-Branche auf Linz: Im Rahmen des FH OÖ-Events „Forschung industrienah“ wurden nicht nur die erzielten Fortschritte in den Bereichen Digital Health, Medical Materials und Mixed-Reality-Simulatoren präsentiert. Thomas Kern, der Leiter des TIMed Centers, machte den anwesenden VertreterInnen aus Wissenschaft und Wirtschaft auch ein äußerst attraktives Angebot: „Was das TIMed CENTER im Zuge des Forums Medizintechnik vorgestellt hat, ist das Konzept der Core Facilities. Dies sind Cutting-Edge Labor- und Service-Einrichtungen, die seitens der FH OÖ zur Verfügung gestellt werden, um den Forschungs- und Entwicklungsstandort OÖ nachhaltig zu stärken.“
Breit aufgestellt und doch fokussiert: Sechs Core Facilities für sechs Forschungsschwerpunkte
Um in der Forschung erfolgreich zu sein, muss man sich auf eine Nische konzentrieren. Auch die Arbeit des TIMed CENTER folgt diesem Ansatz – mit dem Unterschied, dass es aufgrund der verschiedenen Schwerpunkte der vier beteiligten FH OÖ-Fakultäten gleich mehrere Nischen interdisziplinär besetzen kann. Ein wesentlicher Fokus am Standort Linz liegt auf der Erforschung von Zellen, der Nanostrukturen und Prozesse in ihrem Inneren sowie deren Nutzbarmachung für die Medizintechnik. In der Core Facility „Medizinische 3D-Nanolithografie für Additive Manufacturing” zum Beispiel konzentrieren sich die WissenschaftlerInnen darauf, mittels 3D-Druck biokompatible Polymer-Gerüste herzustellen. Diese sind tausend Mal dünner als ein Haar und dienen als Andockstellen für menschliche Zellen.
Ein weiterer Fokus am Standort Linz liegt auf der Herstellung medizinischer Simulatoren. Von diesen profitiert das Gesundheitssystem erheblich: Angehende Ärztinnen und Ärzte können damit ihre diagnostischen und chirurgischen Fähigkeiten an lebensechten Nachbildungen des menschlichen Körpers trainieren, bevor Sie Ihre Arbeit mit echten PatientInnen aufnehmen. Auf diese Weise wird die Ausbildungsqualität der nächsten MedizinerInnen-Generationen nachhaltig verbessert. Stefan Thumfart, Senior Researcher bei der RISC Software GmbH, zeigte sich auf der FH OÖ-Veranstaltung „Forschung industrienah“ bereits vom aktuellen Stand der Technik in diesem Bereich begeistert: „Es war beeindruckend zu erleben, dass hybride chirurgischen Simulatoren bereits einen wesentlichen Beitrag zur praxisnahen Ausbildung in der Medizin leisten.“ Doch auch an den anderen Fakultäten der FH OÖ ist der Fortschritt im Bereich Medizintechnik ein Anliegen. In der Core Facility „Erforschung bioaktiver Wirkstoffe“ in Wels zum Beispiel liegt das Hauptaugenmerk darauf, pflanzliche Substanzen als Alternative zu konventionellen Wirkstoffen zu etablieren. Die ForscherInnen am Campus Hagenberg versuchen unterdessen, mittels Bioinformatik und Bildverarbeitung Algorithmen zu entwickeln, welche Muster in biologischen Daten automatisiert entdecken, wodurch man z.B. Krankheiten früher erkennt.
Das Erfolgsrezept der TIMed CENTER Core Facilities: Spezialisierung und Interdisziplinarität
Was die TIMed CENTER Core Facilities so besonders macht, ist jedoch nicht nur ihr Fokus auf bestimmte Nischen, sondern auch ihre interdisziplinäre Arbeitsweise. So bedienen sich beispielsweise ForscherInnen der Fakultät Linz der Bioinformatik-Expertise der Fakultät Hagenberg, um ihre biologischen Daten automatisiert auszuwerten. An zahlreichen Projekten sind – neben externen PartnerInnen – bereits zwei oder mehr Fakultäten beteiligt. Somit bieten die Labor- und Service-Einrichtungen der FH OÖ sowohl anderen Hochschulen als auch Unternehmen, welche Forschung und Entwicklung im Bereich der Medizintechnik betreiben, interessante Anknüpfungspunkte für ihre Arbeit. Einen ersten Eindruck von den Möglichkeiten, welche bestehende und potentielle KooperationspartnerInnen darin vorfinden, vermittelt das nachfolgende Video: