BioCETA: Biopartikel für die Gesundheitsindustrie

Biopartikeln kommt bei der Erkennung und Behandlung von Krankheiten große Bedeutung zu. Um deren Potenzial für die Gesundheitsindustrie voll nutzbar zu machen, ist es jedoch notwendig, einen auf Analysen basierenden Standard für deren Qualitätskontrolle zu schaffen. Eben diesem Vorhaben hat sich das Team des Projekts BioCETA verschrieben.
Biopartikel haben wesentlichen Einfluss auf den physischen und psychischen Zustand von Lebewesen: Manche davon wirken sich positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden aus, zB dadurch, dass sie geschädigtes Gewebe wiederherstellen. Andere hingegen sind verantwortlich für Infektionen, Nervenschädigungen oder schwere Krankheiten wie Krebs. Was sie für die Wissenschaft ebenfalls interessant macht, ist ihre Fähigkeit, Medikamentenwirkstoffe aufzunehmen und diese so auf natürlichem Wege in den Organismus zu bringen.
Aktuell gebräuchliche Methoden zur Untersuchung einzelner Biopartikel-Populationen erlauben es ForscherInnen jedoch nicht, diese genau abgegrenzt und hochauflösend zu analysieren. Die Schaffung eines Standards für die Qualitätskontrolle ist daher unerlässlich – nicht nur, um die Biotechnologie voranzutreiben, sondern auch für die Diagnose und Behandlung von Krankheiten. Im Zuge des FFG-Projekts BioCETA soll es gelingen, eine neuartige, auf mehreren biophysikalischen Ebenen erfolgende Analyse zu erarbeiten und zu etablieren. Diese wird sich vor allem auf die Eigenschaften von Biopartikeln, sprich deren Größe, Form und Protein-Zusammensetzung, sowie auf den Transport und die Aufnahme von Zellen konzentrieren. Nur, wenn man diese Informationen im Detail kennt, lässt sich sicherstellen, dass die biologische Funktion von Biopartikeln, welche für den Erfolg diverser industrieller Produktionsprozesse essentiell ist, erhalten, rein und reproduzierbar bleibt.
Das TIMed Center kann in diesem Zusammenhang bereits auf eine grundlegende Labor-Infrastruktur und zahlreiche ExpertInnen in diesem Bereich zurückgreifen. Um den Erfordernissen des Vorhabens gerecht zu werden, ist es jedoch notwendig, bestehende Ressourcen und Expertise im Bereich der Hochgeschwindigkeits-Rasterkraftmikroskopie, der hoch- und superauflösenden Fluoreszenzmikroskopie und der Bioinformatik zu erweitern bzw. neu aufzubauen. Die Erkenntnisse und Ergebnisse sollen der Industrie bereitgestellt werden, damit diese basierend darauf Anwendungen im Bereich der Pharmakologie, Biotechnologie und Materialentwicklung verbessern bzw. gänzlich neu entwickeln kann.